Die Vierbeiner unter­stützen durch ihren Geruchs- und Ge­hör­sinn, Schnell­ig­keit, Kraft und Agilität.

Als Diensthund bezeichnet man einen speziell ausgebildeten Hund, welcher bei der Polizei, dem Zoll, dem Militär Rettungsdiensten oder privaten Sicherheitsdiensten eingesetzt wird. Durch einen enorm gut ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn oder besondere Schnelligkeit, Kraft und Agilität können die Vierbeiner dort unterstützen, wo Mensch und Technik an ihre Grenzen stoßen.

Gegliedert werden die Gebrauchshunde in mehrere Einsatzbereiche, welche je eine Ausbildungszeit von sechs Monaten bis zwei Jahren erfordern. Sowohl der Hund als auch der Diensthundeführer müssen über den Ausbildungszeitraum zahlreiche Prüfungen ablegen, um die zum Einsatz erforderliche Qualifikation zu erreichen.

Rauschmittelspürhunde

Diese Hunde werden meist bei Taschen- und Fahrzeugkontrollen an Zollstellen zum Aufspüren von Drogen eingesetzt und an fünf verschiedenen Grundstoffen ausgebildet:

• Haschisch bzw. Marihuana
• Heroin
• Ecstasy
• Kokain
• Amphetamin

Sprengmittelspürhunde

Der Einsatz von Sprengmittelspürhunden ist überall dort notwendig, wo ein erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht und Durchsuchungen nur rein optisch durchgeführt werden können.
Bei Großveranstaltungen, Sportevents oder Staatsbesuchen ist es die Aufgabe der Hunde, vor Eintreffen der Besucher und Gäste, das gesamte Gelände/Gebäude nach verdächtigen Mitteln zu durchsuchen. Dazu gehören Waffen, Munition, gewerbliche Sprengmittel sowie Eigenlaborate.
Auch nach einer, mit einer Waffe begangenen Straftat, bei der die Tatwaffe nicht am Tatort auffindbar ist, helfen Sprengmittelspürhunde oftmals erfolgreich bei der Suche.

Leichen- und Blutspürhunde

Diese Hunde helfen bei der Auffindung von Leichen oder vermissten Personen. Sie können den Geruch von Blut, Leichen und Leichenteilen in jedem Verwesungszustand erkennen. Wird ein toter Körper in einem Fluss oder See vermutet, kann der Hund vom Ufer oder Boot aus, über mehrere Meter den Geruch unter der Wasseroberfläche zuverlässig orten. Wurde eine Leiche in einem Fahrzeug transportiert, welches mit Zuhilfenahme von starken Chemikalien gereinigt wurde, trügt auch dies die Hundenase nicht. Egal ob im Beton, Schutt oder unter der Erde: Leichen und Blutspürhunde haben die Ermittler schon bei vielen Kriminalfällen auf die richtige Fährte geführt.

Brandmittelspürhunde

Diese Hunde werden ausgebildet, um Brandstellen nach eventuell verwendeten Brandbeschleunigern abzusuchen. Sie sind speziell darauf trainiert, an erkalteten Brandorten Restmengen brennbarer Flüssigkeiten aufzuspüren und anzuzeigen. So kann eine Brandstiftung ausgeschlossen oder aber bestätigt werden. Die Hunde können bei allen Arten der Brandermittlung vom Klein- bis Großbrand eingesetzt werden und unterstützen die Ermittler auch dadurch, dass sie die Brandquelle besonders schnell und effektiv aufzeigen können.

Bargeldspürhunde

Diese Vierbeiner sind ausgebildet, echtes oder gefälschtes Bargeld aufzuspüren. Es spielt für die Nasen der Hunde keine Rolle, ob und wie gut das Geld versteckt, eingeschlossen oder vergraben ist.
Auch sie werden oft beim Zoll oder aber im Rahmen einer Razzia eingesetzt, um Geldwäscher und Fälscher zu entlarven.

Personenspürhunde (Mantrailer)

Ähnlich wie die Leichenspürhunde, suchen auch die Personenspürhunde nach Körpergeruch. Allerdings sind die Mantrailer auf den Geruch von Körperzellen lebendiger Personen spezialisiert.
Jeder Mensch verliert überall und zu jeder Zeit Körperzellen und hinterlässt so einen individuellen Geruch auf seinem zurückgelegten Weg. Personenspürhunde nehmen diese Fährte auf und helfen so effektiv beim Auffinden von Straftätern oder der Bergung von Verschütteten nach Erdbeben und Lawinen.

Schutzhunde

Schutzhunde, auch Zugriffshunde genannt, werden zum Angriff, zur Verteidigung und zur allgemeinen Abschreckung eingesetzt. Sie wurden im Rahmen ihrer Ausbildung konditioniert auf Befehl des Diensthundeführers einen Angreifer durch einen festen Biss in den Unterarm oder das Bein zu stellen und festzuhalten. Wichtig ist hierbei, dass der Hund auf Kommando seines Hundeführers den Biss unverzüglich wieder löst. Viele Fälle sind bekannt, in denen Schutzhunde flüchtige Täter erfolgreich stellen konnten.

Zusatzfakten:

– nur bestimmte Hunderassen sind in Deutschland als Diensthunde zugelassen. Darunter zählen unter anderem: Deutscher Schäferhund, belgischer Schäferhund, deutscher Boxer, Dobermann, Rottweiler, Riesenschnauzer, Hovawart u.v.m

– die zur Ausbildung ausgewählten Hunde müssen gewisse Charaktereigenschaften wie Spiel- und Beutetrieb, Konzentrationsfähigkeit, Aggressionspotential (bei Schutzhunden) und den sogenannten „Will to please“ mitbringen.

– der Hund lernt während der Ausbildung spielerisch nach seinem Zielstoff zu suchen. Er wird mit einem Spielzeug trainiert, welches den Geruch des Stoffes trägt, auf den er spezialisiert werden soll. Dieses Spielzeug wird immer wieder versteckt und muss aufgespürt werden. Tritt dann der Erstfall ein, spielt der Hund am Einsatzort das gleiche Spiel, welches er aus dem Training bereits kennt.

– hat der Hund den gesuchten Geruch geortet, zeigt er dies seinem Hundeführer durch kratzen, bellen oder sitzen an und wird, wie im Training, unmittelbar mit seinem Spielzeug belohnt.

– die meisten Diensthundeführer leben auch privat mit ihrem Hund zusammen und beziehen eine finanzielle Zulage für die Unterhaltungskosten des vierbeinigen Kollegen.

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