Der Sinn oder Unsinn einer gesetzlich vorgegebenen Rauchmelderpflicht zieht sich immer wieder wie ein roter Faden durch die Diskussionen. Eines jedoch lässt sich zweifelsfrei feststellen: Rauchmelder retten Leben.

Jedes Jahr verunglücken allein in Deutschland etwa 500 Menschen tödlich durch Brände. Der Großteil dieser Menschen kommt in den eigenen vier Wänden ums Leben. Sie sterben nicht etwa an Verbrennungen, sondern an Rauchvergiftungen. Rauchmelder können als günstige, doch zuverlässige technische Hilfsmittel eine Vielzahl solcher Unglücke verhindern.

Warum Rauchmelder?

Der Großteil der Menschen hat keine Vorstellung von der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Rauch und Feuer in einem Haus oder in einer Wohnung. In wenigen Minuten füllt sich das Gebäude mit giftigem, tödlichem Brandrauch. Nur im Falle rechtzeitiger Warnung haben Sie eine Chance auf eine möglichst schnelle Reaktion. Gerade in der Nacht brauchen wir Rauchmelder als alarmschlagende Detektoren.

Seit wann gibt es eine Rauchmelderpflicht?

Noch kontrollieren weder die Polizei noch die Feuerwehr das Vorhandensein von Rauchmeldern in Privathäusern und -wohnungen. Dennoch gilt seit dem 1. Januar 2017 eine Rauchmelderpflicht: Mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern obliegt die Verantwortung für die Installation der Geräte dem Eigentümer beziehungsweise dem Vermieter.

An welchen Stellen empfiehlt sich ein Rauchmelder?

Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes rät Folgendes: Lebensrettend – und daher unverzichtbar – sind Rauchmelder vor allem in Schlafzimmern, Fluren und Kinderzimmern. Dient der Flur im Brandfall als Fluchtweg, ist die Installation von besonderer Wichtigkeit. Leben retten wird ein Rauchmelder aber nur im Falle richtiger, sprich: sachgemäßer Installation. Der TÜV Rheinland in Köln empfiehlt eine Anbringung in der Raummitte mit einem Mindestabstand von 0,5 Meter zur Wand. Installieren Sie die Geräte keinesfalls an Stellen, wo Rauch abzieht, so beispielsweise in der Nähe von Luftschächten, Zugluft oder Klimaanlagen.

Warum empfiehlt sich ein Rauchmelder im Schlafzimmer?

Laut der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes überraschen Brände etwa zwei Drittel aller Brandopfer in der Nacht. Das Tückische: Im Schlaf nehmen wir mit unserem Geruchssinn nur reduziert Gerüche wahr, was unsere Reaktion auf diese verzögert. So vergehen zahlreiche kostbare Sekunden und Minuten, in denen die Temperatur und die Rauchkonzentration in die Höhe klimmen. Erwacht das Brandopfer schließlich, ist es meist bereits zu spät. Zur Todesfalle werden vor allem die Gifte des Brandrauches. Hier leisten Rauchmelder Abhilfe: Als bester Lebensretter in der Wohnung schlagen die Geräte bereits im Falle erster Rauchentwicklung laut Alarm. Auf diese Art und Weise wecken sie Hausbewohner noch vor Abschneiden aller Fluchtwege durch Feuer und Rauch.

Wie teuer sind der Kauf und die Installation von Rauchmeldern?

Laut Gesetz entsprechen Rauchmelder mit ihrer CE-Kennzeichnung der Norm EN 14604. Diese dient der Festlegung von Mindeststandards, so beispielsweise der Mindestlautstärke des Alarms. Übrigens brauchen Rauchmelder nur sehr wenig Strom. Daher sind Batteriewechsel eine Seltenheit. Es lässt sich wohl festhalten: Es gibt sicherlich keine preiswertere Lebensversicherung als einen Rauchmelder. Zu kaufen für nur wenige Euro im Bauhaus, befestigt man ihn ausgesprochen schnell und unkompliziert mit nur zwei Schrauben an der Decke. Mitunter reicht sogar eine Anbringung mit Klebebändern oder Montageklebern ohne Dübel und Schrauben.

Wie verhalte ich mich richtig, wenn der Rauchmelder Alarm schlägt?

Überprüfen Sie zunächst, wo der Brand seinen Ursprung hat und wie weit er sich bis jetzt ausgebreitet hat. Ist es ein kleiner Brand können Sie eventuell mit einem Feuerlöscher oder einem anderen geeigneten (!) Löschmittel selbst entgegenwirken.

Schließen Sie alle Türen und Fenster, die sie gefahrlos erreichen können. Die Verminderung der Sauerstoffzufuhr schwächt einen Brand. Verlassen Sie umgehend das Gebäude und lassen sie Sachgegenstände, auch wenn sie noch so hohen materiellen oder emotionalen Wert haben hinter sich. Informieren Sie, sobald sie sich in Sicherheit gebracht haben die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 und halten Sie sich an die fünf „W‘s“:

(WER spricht, WO ist das Schadensereignis, WAS ist vorgefallen, WIE VIELE Verletzte gibt es, WARTEN auf Rückfragen).

Sollten sich noch andere Personen oder Tiere im Gebäude befinden, teilen Sie dies den Rettungskräften mit doch gehen Sie niemals selbst zurück in das brennende Gebäude.

#TeamRAD

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